Die Erfolge der deutschen Fußballdamen haben einen echten Mädchenfußballboom ausgelöst. Genau wie beim männlichen Geschlecht wollen die kleinen Kickerinnen ihren Idolen nacheifern und treten in einen Fußballverein ein, in dem sie gefordert und gefördert werden. Das Interesse, egal ob Frauen- oder Männerfußball, verlöscht dadurch nicht, sondern wird geschürt. Wenn dann die Nationalmannschaft der Frauen beim WM-Auftakt in China ihren Gegner mit 11:0 vom Platz fegen, müsste es bei der weiblichen C-Jugend des 1. FC Passau doch einen absoluten Hype auslösen. Doch es scheint noch nicht ganz bei den Mädchen angekommen zu sein, dass vielleicht ein „Herbstmärchen“ begonnen hat.
Im ersten Moment hält sich das Interesse über den höchsten WM-Sieg aller Zeiten jedoch in Grenzen bei den 12 bis 14 Jährigen. „Ich habe zur Halbzeit mal eingeschaltet, da stand es schon 5:0 und ich dachte mir, dass sie sowiso gewinnen.“, sagt die 12 jährige Julia Zechmann. Ein leises Lachen geht durch die Gruppe, „ja, ich habe das Spiel China gegen Dänemark gesehen und alle waren weit aus schlechter als die deutsche Mannschaft.“, ruft es aus der Mannschaft. Interesse ist also doch vorhanden, die Mädchen sind nur voll und ganz davon überzeugt, dass die Nationalmannschaft den Weltmeisterschaftstitel gewinnt. „Die Spiele werden zu ungünstigen Zeiten übertragen, mittags um 14 Uhr hat eben nicht jeder Zeit. Deshalb haben wir bis jetzt noch kein Spiel gemeinsam in der Stadiongaststätte angesehen.“, sagt Trainer Anselm Lienen, „Ich verpasse seit 1985 eigentlich nie ein Spiel der Frauennationalmannschaft und ausgerechnet dieses Spiel, gegen Argentinien, konnte ich aus beruflichen Gründen nicht mitverfolgen.“ Aber es sei auf alle Fälle geplant, dass die ganze weibliche C-Jugend des 1. FC Passau sich in der Stadiongaststätte vor die Leinwand setzen würde und dank Beamer die Spiele dort verfolgen könne. So wurde auch schon beim Pokalfinale zwischen Frankfurt und Duisburg mitgefiebert. Aber die Spiele der Nationalmannschaft werden nicht nur zum Vergnügen angeschaut. Trainer Anselm Lienen nimmt die wichtigsten Spiele auf und analysiert anhand von diesen sogar einige taktische Spielzüge.
Die Mädchen sind unterschiedlich stark an den Spielen der Weltmeisterschaft interessiert, denn sie treten den Ball einfach lieber selbst. Bei den Mädchen würde der Leistungsgedanke eine Hauptrolle spielen, sie seien alle sehr ehrgeizig und hätten absolut die Chance niederbayerischer Meister zu werden, sagt Lienen. „Im Moment schau ich mir eigentlich nur die Zusammenfassungen der Spiele im Fernsehen an. Da kann man sich gute Tricks abschauen.“, ist der einzige Gedanke der 14 jährigen Julia Glas. Interessant würde es eben erst ab Viertelfinale werden. Dabei spielt es bei den Mädchen überhaupt keine Rolle welche Nationalmannschaft sie bestaunen, die Männer oder die Frauen.
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